Lust an der Verkleidung
Kostümfeste und Makerade waren an allen europäischen Fürstenhöfen im 18. Jahrhundert sehr beliebt. Sie waren ein nicht wegzudenkendes Mittel der höfischen Repräsentation und Demonstration der Macht sowie der Freude am Feiern und Genießen. Durch die Verkleidung konnte der Adel, der die strengen Formen der Etikette zunehmend als Zwang empfand, in den Traum vom freien Leben flüchten und in eine vermeintliche Idylle eintauchen. Von der realen Lebenswelt der Personen, in deren Rolle sie schlüpften, hatten sie meist keine Ahnung.