Dienstag, 7. Juli 2015

Die kostbare Sammlung der Markgräfin im Detail und aus der Nähe

Mehr wissen heißt mehr sehen: Das lohnt sich in Schloss Favorite mit seinen reichen Sammlungen ganz besonders. Am 17. Juli bietet eine außergewöhnliche Führung mit Dr. Petra Pechaček, der Konservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten, die Gelegenheit, die Schätze der Favorite intensiv in Augenschein zu nehmen. Als ganz besonderes Extra bringt Dr. Pechaček einige Stücke aus den Depots und sogar aus den Restaurierungswerkstätten der Staatlichen Schlösser und Gärten mit.

RUNDGANG UND BLICK AUFS DETAIL
„Kostbares und Kurioses“ lautet der Titel der Sonderführung in der Glas- und Porzellansammlung von Schloss Favorite. Am Beginn steht die Besichtigung der Schätze der Glas- und Porzellansammlung im 2. Obergeschoss des Lustschlosses unter der fachkundigen Führung von Lydia Erforth. Anschließend präsentiert Dr. Petra Pechaček Rares aus dem Depot der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.

DIE FÜRSTLICHE SAMMLERIN VON GANZ NAH
Markgräfin Sibylla Augusta von Baden war eine leidenschaftliche Sammlerin. Edle Stücke aus Porzellan, Steinzeug und Glas bildeten den Schwerpunkt ihrer Schätze. Das absolut außergewöhnliche: Die Stücke haben sich größtenteils erhalten und sind heute noch dort zu sehen, wo sie vor drei Jahrhunderten von der Markgräfin aufbewahrt wurden, im ab 1710 erbauten Lustschloss Favorite bei Rastatt. Zur Sammlung, die die Markgräfin zwischen 1680 und 1720 zusammentrug, gehören asiatische Porzellane, Böttgersteinzeug, frühe Meißner Porzellane, die seltenen „schwartz Porcellaine“, sowie rund 500 gläserne Pokale, Kelchgläser, Karaffen, Teller, Konfektschalen, Flakons und Krüge.

IN DIE EHE MIT DEM TÜRKENLOUIS MITGEBRACHT
Zahlreiche „rahre Geschirre“ und andere „pretiosen“ brachte die sachsen-lauenburgische Prinzessin bereits aus ihrer böhmischen Heimat mit, als sie den baden-badischen Markgrafen Ludwig Wilhelm heiratete. Ein Inventar von 1691 dokumentiert diesen Besitz. Und noch etwas Außergewöhnliches: 1771 starb die Baden-Badener Linie der Markgrafen aus, ihre Schlösser kamen in den Besitz des verwandten Hauses Baden-Durlach. Für die Favorite und ihre Sammlungen war das ein Glück. Hier blieb alles weitgehend unberührt erhalten und wurde sogar noch durch baden-durlach‘sche Stücke ergänzt.

BETREUT VON DEN STAATLICHEN SCHLÖSSERN UND GÄRTEN
Ein Teil dieser umfangreichen Sammlung ruht heute im Depot der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg; ausgewählte Stücke zeigt die Konservatorin von Schloss Favorite, Dr. Petra Pechaček, bei dieser Führung. Zu sehen ist bei dieser Gelegenheit etwa ein Glasteller, bei dem der Dekor aus einer Schicht Blattgold zwischen zwei Schichten Glas entsteht, ein sogenanntes Zwischengoldglas, eine besonders raffinerte und meisterliche Technik, die man schon in der Antike kannte und im Barock zu großer Meisterschaft führte. Feine Miniaturarbeiten aus Alabaster, ausgefeilte chinesische Porzellantrichter aus der Kangxi-Periode (1690-1720), aber auch Zeugnisse feucht-fröhlicher deutscher Trinksitten, sogenannte Scherzgefäße, bekommen die Gäste aus der Nähe zu Gesicht. Eine Porzellangruppe entstand um 1767 in Hessen und hat eine badische Geschichte: Sie war ein Geschenk des hessischen Landgrafen Ludwigs VIII. an seine Tochter Karoline Luise, die mit mit dem Markgrafen von Baden-Durlach verheiratet war. Die Figurengruppe stammt aus der Manufaktur in Kelsterbach in Hessen, die nur für sieben Jahre, von 1761 bis 1768, bestand. Außerdem zu sehen: ein Glas, das die Glaskrankheit hat – eine herausfordernde Aufgabe für die Restauroren der Staatlichen Schlösser und Gärten.

SERVICE UND INFORMATION
Sonderführung. „Kostbares und Kurioses“ in der Glas- und Porzellansammlung von Schloss Favorite mit Dr. Petra Pechaček und Lydia Erforth

TERMIN
Freitag, 17. Juli 2015, Beginn: 17.00 Uhr, Ende: 19.00 Uhr

TREFFPUNKT
Schlosskasse

TICKETS
Preis: 12,00 Euro / 6,00 Euro ermäßigt
Teilnehmerzahl: max. 20 Personen

ANMELDUNG
Schloss Favorite Rastatt
Am Schloss Favorite 5
76437 Rastatt-Förch
Telefon +49 (0) 72 22 . 9 34 98 81
Telefax +49 (0) 72 22 . 9 34 98 82
service@schloss-rastatt.de