Kieselsteine an der Außenfassade von Schloss Favorite Rastatt

Die Gestaltung der AussenwandKieselsteinean der Fassade

Nichts als einfache Steine? Wo andernorts Figuren und Ornamente aus kunstvoll behauenem Sandstein zu sehen sind, findet man am Schloss Favorite Rastatt einen Außenputz aus zerschlagenem rötlichen Bachgeröll und helleren Kieselsteinen.

Detail der Fassade von Schloss Favorite Rastatt

Kieselsteine schmücken die Fassade.

Warum Kiesel?

Den ungewöhnlichen Kieselputz an der Fassade von Schloss Favorite erklärt folgende Überlieferung: Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden soll während des Baus arme Kinder gebeten haben, in Bächen und im Flussbett der Murg Kiesel zu sammeln. Jedes Körbchen bezahlte sie mit einigen Kreuzern und einem Stück Brot. Ganz den Worten der Bibel entsprechend, machte sie so „Steine zu Brot“ und ließ die Kiesel anschließend an der Fassade anbringen.

Ansicht der nördlichen Fassade von Schloss Rastatt

Von weitem sind die Kiesel nicht zu erkennen.

Wie ungewöhnlich war diese Fassade?

Wer auch immer die Steine aus den Flüssen der Region zusammengetragen hat – die Idee, sie als Schmuck zu verwenden, war ungewöhnlich, aber nicht ganz neu. Kieselbewurf benutzte man im Barock häufig – aber üblicherweise für künstliche Grotten in Gärten oder Gartensälen. Solche Grotten gab es auch in Schloss Schlackenwerth, Sibylla Augustas böhmischer Heimat. Die Kiesel an der Fassade sind eines von vielen Beispielen dafür, wie Sibylla Augustas Gestalter zeitgenössische Moden mit den ganz persönlichen Vorstellungen der Markgräfin verbanden.

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