Pietra-Dura-Tafel mit Pferd im Florentiner Kabinett von Schloss Favorite

Steintafeln aus FlorenzDas Florentiner Kabinett

Das Florentiner Kabinett ist der künstlerische Höhepunkt von Schloss Favorite Rastatt und in dieser Form in Europa einzigartig. 758 Bildtafeln aus unterschiedlichen Materialien an den Wänden verleihen dem kleinen Raum seine ganz besondere Atmosphäre.

Ansicht des Florentiner Kabinetts in Schloss Favorite Rastatt

Das Florentiner Kabinett.

Woher kommt der Name „Florentiner Kabinett“?

Seinen Namen hat das Kabinett von den Pietra-Dura-Tafeln, wertvollen Arbeiten der Steinschneidekunst aus Florenz. Sie kamen aus der Manufaktur von Cosimo III. de‘ Medici, der als Großherzog von Toskana von 1670 bis 1723 regierte. Verarbeitet wurden die „Pietre Dure“, italienisch für „harte Steine“, in der sogenannten Commesso-Technik: Hauchdünne Platten aus Marmor, Granit und Halbedelsteinen setzte man zu kostbar glänzenden Bildern zusammen.

Pietra-Dura-Tafel des Florentiner Kabinetts in Schloss Favorite Rastatt

Aufwändig gearbeitete Pietra-Dura-Tafel.

Die Bildtafeln

Küstenlandschaften, Stillleben, Blumen, Früchte und Vögel – insgesamt 55 Pietra-Dura-Tafeln – sind an den Wänden des Kabinetts zu sehen. Auch in die Platte des großen Tischs sind solche Bilder eingelegt. Für die übrigen Wandtafeln wurden andere Materialien verwendet, zum Beispiel Schiefer mit Blumen aus Perlmutt oder Holz mit Lackmalerei. Ein faszinierendes Ensemble, in dem es viel zu entdecken gibt!

Die Miniaturbildnisse

Das Florentiner Kabinett gehörte zum Appartement des Erbprinzen Ludwig Georg und diente ihm auch als „Lehrbuch“. Wissen und Geschmack sollte er hier schulen, und zwar an großen Künstlern und Herrschern. In Rauten aus Spiegelglas sind 165 Porträts eingebunden, jedes nur wenige Zentimeter groß. Darunter: die Köpfe bedeutender Maler wie Albrecht Dürer, Rembrandt und Michelangelo.

Miniaturbildnis Matthias Grünewald in Schloss Favorite
Miniaturbildnis Matthäus Merian in Schloss Favorite
Miniaturbildnis Michelangelo in Schloss Favorite

Miniaturbildnisse: Matthias Grünewald, Matthäus Merian und Michelangelo.

Spielkarten im Scagliola-Boden des Florentiner Kabinetts in Schloss Favorite

Spielkarten im Scagliola-Boden des Florentiner Kabinetts.

Der Boden

Der Boden ist aufwendig aus Scagliola gestaltet. Ornamente, Insekten, Vögel und andere kleine Tiere sind in dem glänzenden Stuckmarmor zu sehen oder Spielkarten und ein Damebrett mit eingelassenen Halbedelsteinen. Der Blick nach unten zeigt aber auch: Die Böden sind empfindlich, Jahrhunderte haben ihre Spuren hinterlassen. Die wertvolle Ausstattung benötigt einen besonderen Schutz. Doch keine Sorge: Ein aufmerksamer Blick ins Kabinett – ohne hineinzutreten –  ist erwünscht!

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